Irgendwie haben wir uns an's frühe Aufstehen gewöhnt - obwohl wir heute ein wenig länger hätten schlafen können, waren wir wieder um 6:30 Uhr wach. Also keine Zeit ungenutzt verstreichen lassen und halt raus aus den Federn. Der Frühstückstisch war auf der Terrasse bereits gedeckt, auch wenn es heute Früh noch etwas kühl war. Und immer noch kein Regen, obwohl dieser bereits seit Tagen vorhergesagt worden ist. Aber auf die südafrikanischen Meterologen ist offensichtlich genauso viel Verlaß wie auf die deutschen... Aber in diesem Fall ist das ja schön. Heute ging es wieder ans Western Cape - durch die Kleine Karoo in die Straußenmetropole Oudtshoorn. Wieder schnurgerade Straßen bis an den Horizont, kaum Gegenverkehr bzw. Verkehr überhaupt.
Nur in den (trostlosen) Klein(st)städten Steytlerville und Willowmore war ein wenig Leben auf den Straßen. Oder sollten man besser sagen: auf der einzigen geteerten Straße - der Hauptstraße? Beide Städte erinnerten stark an US-Kleinstädte: Kirche, Tankstelle, Post, Bank, Liquor Store... In Willowmore sind wir doch fündig geworden und haben im schön eingerichteten Innenhof des Belly Deli eine Pause eingelegt.
Über die R 341 erreichten wir dann das sehr gepflegte Städtchen De Rust (kommen wir morgen auf unserer Rundtour nach Prince Albert noch einmal durch), weiter ging es dann über die N 12 - vorbei an Dysseldorp(!) nach Oudtshoorn ins La Plume Boutique Guest House & Spa, wo wir aufgrund der allgemeinen Covid-19 Situation bereits bei der Buchung in eine riesige Suite upgegradet worden sind. Eine super Home Base für unseren Aufenthalt in der Kleinen Karoo.
Da die uns am meisten empfohlene Straußenfarm, die Highgate Show Farm, nur 4 Kilometer entfernt vom Guest House an der gleichen Straße liegt, haben wir gerade noch die letzte Führung des Tages um 16:00 Uhr erreichen können. Die Führung war sehr interessant. Man hatte den Eindruck, dass der Guide froh über jeden Touristen war - und über internationale sowieso. Gut für jeden, der durch SA reist, schlecht für die Tourismusindustrie. Mich betreffen als Agenturmensch beide Sichtweisen...
Der Guide gab uns dann noch eine Restaurantempfehlung mit auf den Weg - ich hatte ihn nach einer guten Adresse für Straußensteak in Oudtshoorn gefragt. Wir gingen ins Jemima's und wurden nicht enttäuscht - ein super geschmackvoll eingerichtetes Restaurant mit drei Räumen und zahlreichen Gemälden an den Wänden. Wie in einer Galerie. Auch hier kamen wir schnell mit der Besitzerin ins Gespräch - das ist auf der bisherigen Reise häufig vorgekommen - sobald man sich als Deutscher zu erkennen gibt. Die Südafrikaner hoffen nach einer harten Zeit der Lockdowns und fehlender internationaler Touristen auf baldige Besserung der Situation. Aber aktuell sieht man ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Wir setzten uns in die Nähe des Kamins und verlebten einen schönen Abend bei einem top zubereiteten Straußensteak...