Nach längerer Überlegung hatten wir uns dafür entschieden, einen Flug mit Zwischenlandung in Wien und einem über dreistündigen Aufenthalt zu buchen, anstatt einen Direktflug mit Eurowings Discover zu nehmen. Im Nachhinein war dies sicher die beste Entscheidung, da ich in den vergangenen Tagen häufiger von Klagen über kurzfristige und unbegründete Flugstornierungen seitens EW gelesen hatte.
Am Ende kamen wir überpünktlich in Mauritius an - die Maschine war fast bis auf den letzten Platz belegt. Hier ist anzumerken, dass man, wenn man z.B. ab Frankfurt fliegt, nicht schon 47 Stunden sondern erst 23 Stunden vor Abflug in Abhängigkeit des Zubringers einchecken und die Sitzplätze reservieren kann. Dies hat zur Folge, dass man quasi nur noch die Plätze bekommt, die übrig geblieben sind, da die Direktflieger ab Wien einen zeitlichen Vorsprung von 24 Stunden haben.
Pass- und Impfkontrolle sowie die Mietwagenübernahme liefen rasch und problemlos ab, und wir fuhren die knapp 70 Kilometer in den Norden der Insel, nach Péreybère, zu unserem gemütlichen Guesthouse für die ersten zwei Nächte. Das Toparadis Guesthouse ist als Zwischenstop bzw. erste Anlaufstation auf dem Weg in den Norden sehr gut geeignet.
Péreybère liegt knapp drei Kilometer nördlich der Touristenhochburg Grand Baie, wo während unseres Aufenthaltes kaum Touristen unterwegs waren. Offenbar blieben die meisten Touristen aktuell eher in ihren Hotelanlagen.
Die ersten beiden Tage wollten wir zum Eingewöhnen nutzen und die Sehenswürdigkeiten des Nordens besuchen. Zuerst ging es zur Domaine des Labourdonnais, wo wir eine Rumverkostung machten. Den Rum meiner Wahl der Marke Labourdonnais kaufte ich dann allerdings günstiger im SuperU in Grand Baie. Weiter ging es zum Botanischen Garten nach Pamplemousses, dem größten Botanischen Garten der Südlichen Hempishäre. Allerdings gibt die Regierung in Zeiten von Covid-19 kein Geld zur Pflege aus, so dass der Garten enttäuschend ist und ungepflegt wirkt. Kein Vergleich zu den Botanischen Gärten z.B. in Rio oder Kirstenbosch/Kapstadt... Allerdings sollte man einer Führung beiwohnen, um die versteckten Geheimnisse des Botanischen Gartens zu entdecken.
Nach einem kurzen Besuch der Altstadt von Port Louis sowie des rekultivierten Hafenviertels, der Caudan Waterfront mit zahlreichen Geschäften und Restaurants fuhren wir zurück nach Péreybére.
Noch ein eher praktischer Tip für Lebensmitteleinkäufe im Bereich Grand Baie: Der Supermarkt SuperU mitten in Grand Baie erinnert an einen französischen Hypermarché mit riesiger Wein- und sehr gut sortierter Rumabteilung. Hier kann man sich vor allem mit Getränken, die ein großes Loch in die Reisekasse reißen (können), wenn man sie permanent in den Hotels kauft, eindecken.
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Trou aux Biches ins Beachcomber Trou aux Biches zu einer Hotelbesichtigung mit anschließendem Mittagessen direkt am Strand, bevor wir das Paradise Cove Boutique Hotel in Anse La Raie ansteuerten. Dieses wirklich schöne Boutiquehotel mit ca. 70 Zimmern ist ein Adult Only-Hotel und gehört zu den Small Luxury Hotels of the World.
Zur Abwechslung nach Jahren mal wieder mit dem Tretboot aufs Meer rausgefahren...
Heute fuhren wir mit dem hoteleigenen Boot zum Schnorcheln an ein vorgelagertes Riff, wo wir zahlreiche Korallen und farbenprächtige Fische zu sehen bekamen. Darüber hinaus verlief an unserer "Schnorchelstelle" ein Unterwasserwanderweg, wie man an den entsprechenden am Meeresgrund angebrachten Markierungen sehen konnte.
Nach einem sonnig-heißen Strandtag ging es nach Cap Malheureux und Grand Gaube.
Und wieder ein heißer und sonniger Tag im Paradies...
Heute, am Sonntag, den 27. März, fuhren wir zur nächsten Station unserer "Mauritius Hotelsafari", dem etwa 45 Kilometer entfernten Sugar Beach Golf & Spa Resort in Flic en Flac an der Westküste.
Auch hier bekamen wir wieder ein sehr schönes Zimmer - dieses Mal mit Meerblick. Allerdings waren wir nach Ankunft im Resort zuerst einmal einer Art "Kulturschock" ausgesetzt, denn nach fünf Tagen im sehr privat anmutenden Paradise Cove mit seinen nur 70 Zimmern wird man hier von der Größe der Anlage und der Anzahl der Zimmer erschlagen.
Auch wenn ich hier sehr negativ erscheine, finde ich schon, dass man seine Eindrücke ehrlich kommunizieren sollte. Und beim Sugar Beach muss ich mich fragen, wie die fünf Sterne zu rechtfertigen sind. Ohne zu sehr in die Details zu gehen, alleine das riesige Hauptrestaurant mit seinem Lärmpegel lässt jegliche Atmosphäre vermissen. Und die Kommunikation zweier "Slots" zum Abendessen ist schlichtweg falsch: Man kann zwischen 18:30 und 22:00 Uhr kommen, wann man möchte, obwohl angeblich zwischen 20:00 und 20:15 Uhr die Tische gewechselt werden. Man erwartet also saubere und leere Tische sowie ein frisch angerichtetes Buffet um 20:15 Uhr - Fehlanzeige, Buffet sieht aus wie es eben nach anderthalb Stunden aussieht - ab einer gewissen Größe ist eben eine permanente Auffüllung logistisch nicht machbar. Aber das war mein erster Eindruck, jetzt warte ich erst einmal auf den ersten Strandtag...
Obwohl auch hier bereits ab 06:30 Liegen reserviert werden - eine nicht auszurottende Volkskrankheit -, hat man dort, wo wir immer liegen, auch am späten Vormittag noch die freie Auswahl. Ist halt der "familienfreie" Bereich...
Mit dem Wetter hatten wir bisher Glück gehabt, und so sollte es bis zum 30.03. auch weitergehen. Als wir von unserer Schnorcheltour zurückgekommen sind, hat es angeangen zu nieseln. Also haben wir noch im Citronella's am Strand zu Mittag gegessen und sind dann wieder nach Port Louis gefahren. Hier konnten wir dann noch das mauritianische Leben auf dem Markt und in Chinatown erleben. Wobei Port Louis' China Town nichts besonderes ist. Auch die Waterfront war wieder sehr leer. Alles in Allem bleibe ich bei meiner Meinung: Port Louis muss man nicht unbedingt einen Besuch abstatten.
Einen Tipp für den Markt habe ich allerdings doch: Wer frische Vanilleschoten in sehr guter Qualität zu annehmbaren Preisen erstehen möchte, dem sei Mastermade Spices Mauritius, ein kleiner Stand in der hinteren Ecke des Marktes, wenn man durch den Haupteingang von der Waterfront her kommt rechts, empfohlen. Der Händler selbst bezeichnete sich als den Mann mit dem langen Bart...
Am Donnerstag sind wir dann bei überraschend gutem Wetter in Richtung Île aux Cerfs gefahren, weil wir es so geplant hatten. Kurz nach Flic en Flac begannen schon die ersten Staus. Offenbar herrscht in Mauritius ausser sonntags und nachts immer dichter Verkehr... Und je weiter wir uns von Flic en Flac entfernten, desto schlechter wurde das Wetter. Aber Aufgeben war keine Option - und wir wurden belohnt. Auf dem Boot tröpfelte es noch ein wenig, aber nach ca. einer halben Stunde am menschenleeren Strand brach tatsächlich die Sonne durch... Und so konnten wir einen der als schönsten beschriebenen Strände Mauritius' doch noch genießen. Erst gegen 16:00 frischte der Wind auf, und das Wetter wurde wieder schlechter, so dass wir uns wieder Richtung Hotel aufgemacht haben.
Mit der Fahrt zur Île aux Cerfs haben wir alles richtig gemacht, denn ab Freitag fing es durchgehend an zu schütten. Wir sind daher vor der geplanten Check-out Zeit zu unserer nächsten Station, dem Westin Turtle Bay Resort & Spa, nach Balaclava aufgebrochen und haben einen kleinen Umweg über die Phoenix-Mall gemacht. Bei Starkregen kann man zumindest Geschäfte anschauen - und Malls gibt es in Mauritus ziemlich viele... Gegen 16:00 Uhr haben wir dann im Hotel eingecheckt und wurden mit einem Upgrade überrascht. Der Rundgang über die Anlage brachte allerdings sehr rasch die Erkenntnis, dass der Strand ganz sicher bei weitem nicht zu den schönsten der Insel zählt... EIn schmaler Sandstreifen mit größeren Steinen und Felsen davor laden nicht unbedingt zum Baden ein. Hat uns allerdings nicht gestört, da es während unseres zweitägigen Aufenthalts dort ohnehin nur geschüttet hat.
Samstag haben wir dann nach Goodlands Earth Market besucht, einem Markt, auf dem Einheimische u.a. Obst und Gemüse kaufen, und wohin sich vermutlich kaum Touristen verirren. Trotz heftigen Regens ein authentisches Erlebnis!!!
Da es den gesamten Samstag weiterhin wie aus Eimern geschüttet hat, sind wir dann zurück ins Hotel gefahren.
Und - welch' eine angenehme Überraschung: Sonntag wurde das Wetter besser, und die Sonne kam wieder durch. Also konnten wir noch den Strand am Westin ausprobieren. Die Atmosphäre im Hotel und der gesamten Anlage war eine komplett andere bei Sonnenschein...
Nach einem Late Check-out sind wir dann zur vorletzten Hotelstation gefahren - wieder zurück in Richtung Süden zum Club Med Plantation d'Albion. Kein Vergleich zum Club Med Pointe aux Canonniers, den wir uns gestern kurz angeschaut haben - den einen Stern Unterschied hat man bereits an der Einfahrt bemerkt... Wieder hatten wir Glück mit dem Zimmer - sehr nah am Spa und Gym sowie am Zen Pool, dem Poolbereich für Erwachsene. Vom Zimmer im zweiten Stock hat man einen tollen Blick aufs Meer. Der Club ist aktuell nur zu ca. 30% ausgelastet, daher war es bei den Mahlzeiten im Hauptrestaurant angenehm leer. Das Essen ist erstklassig, es gibt Themeninseln, und die Speisen werden direkt frisch angerichtet.
Nach vier Tagen im Club Med Albion stand zum Abschlus unserer Mauritius-Hotelsafari noch ein Besuch im Dinarobin Beachcomber Golfresort & Spa, einem absoluten Traumhotel in Le Morne an der Südwestküste Mauritius' auf dem Plan. Dieses 5*-Resort in unvergleichlicher Lage an einem sieben Kilometer langen Traumstrand mit dem UNESCO-Weltkulturerbe, dem Le Morne Brabant im Rücken, lässt wirklich keine Wünsche offen und zählt meiner Meinung nach gemeinsam mit dem Schwesterhotel Paradis direkt nebenan zu den schönsten Hotelanlagen der Insel.
Direkt neben dem Dinarobin liegt ein traumhaufter Public Beach - da es in Mauritius keine Privatstrände gibt, sind die öffentlichen Strände von gleicher Qualität wie die Strände vor den Hotels - sie unterscheiden sich höchstens durch die Palmenbepflanzung.
Am Ende der Straße, an der die Hotelanlagen liegen, befindet sich ein "stürmisches" Kiterevier vor grüner Bergkulisse - ein Abstecher lohnt sich, auch wenn man angesichts der letzten etwa anderthalb Kilometer auf altem Kopfsteinpflaster überlegt, ob man weiterfahren soll oder nicht.
Die Strecke von Le Morne um die Südspitze der Insel zum Internationalen Flughafen lieferte noch einmal tolle Fotoimpressionen.
Am 08. April waren dann auch 19 Tage im Paradies vorbei - und wir flogen mit Air Mauritius und SAA über Johannesburg nach KAPSTADT - doch hierzu im nächsten Blogeintrag mehr.