Mein persönliches Fazit zur Frage "Stellenbosch oder Franschhoek" ist nach drei Tagen Aufenthalt eindeutig zugunsten Stellenboschs ausgefallen. Allerdings unter dem Gesichtspunkt "Lebendige Stadt". In Franschhoek gibt es eventuell die "besseren" Wine Farms, die kleine Stadt hat aufgrund der Architektur und der hugenottischen Geschichte auch einen französischen Charme und gilt als kulinarische Hauptstadt Südafrikas. Aber - und dies mag der akutellen Situation geschuldet sein, das Zentrum ist sehr ruhig, einige Restaurants waren am Wochenende gut besucht, allgemein ist es aber sehr leer. Stellenbosch dagegen ist eine aufgrund der zahlreichen Studenten der Universität Stellenbosch (Stellies) im Zentrum sehr lebendig, die Kneipen und Restaurants waren von mittags bis abends voller Leben. Aber es ist natürlich klar, dass dies mein persönlicher Eindruck ist!
Heute Morgen haben wir zuerst noch überlegt, einen Abstecher nach Paarl zu machen. Wir haben uns dann aber doch dagegen entschieden, da man mir mehrfach gesagt hat, es handele sich um eine stark gewachsene Industriestadt. Wir sind dann direkt nach Kapstadt in unsere nächste Unterkunft, dem Devonport Guest House im Stadtteil Tamboerskloof, gefahren und haben eingecheckt. Die sehr guten Bewertungen haben sich bewahrheitet. Tamboerskloof ist ein Vorort der sogenannten City Bowl Kapstadts, und das Devonport House liegt ganz oben am Berg direkt unterhalb des Signal Hill. Das Guest House liegt auf einem riesigen Grundstück mit schönem Garten, einem Braai und zahlreichen Sitzgelegenheiten im Garten. Ein kleiner Pool komplettiert die Anlage. Da es sich um eine Sackgasse handelt, ist es extrem ruhig. Das Haus ist sehr geschmackvoll eingerichtet und der Eigentümer Jaques unheimlich hilfsbereit.
Nachdem wir eingecheckt haben, bin ich zuerst zum fünf Minuten entfernt liegenden Yogis Barber Shop gefahren, bei dem ich 2016 bereits gewesen bin, um mir einen "Cape Town haircut" verpassen zu lassen. Yogis Barber Shop liegt direkt gegenüber vom Bo-Kaap in der Buitengracht Street, also haben wir das Auto stehen gelassen und sind in dieses bunte Viertel kapmalayischen Ursprungs gelaufen. Bei meinem letzten Besuch in Kapstadt hieß dieser Stadteil noch Schotschekloof - die Umbenennung erfolgte erst im Jahr 2017. Zufällig haben wir dann in einer kleinen Seitenstraße der Dorp Street das kleine Restaurant "Faeeza's Home Kitchen" entdeckt, in dem kapmalaiische Kochkurse angeboten werden. Man kann allerdings auch "nur" essen, und das Menu, mit Chicken Curry war hervorragend. Allerdings "kinderfreundlich" (O-Ton der Besitzerin Faeeza) und somit nicht scharf. Wer scharfes Essen mag, muss also kräftig nachwürzen.
Gesättigt sind wir dann gleich zur nächsten Attraktion Kapstadt, Company's Garden, einer grünen Oase mitten in Kapstadt, gelaufen. Hier kann man sich vom Stadtbummel im quirligen Kapstadt sehr schön erholen.
Von der Long Street waren wir dann enttäuscht, aufgrund von Covid-19 sind zahlreiche Geschäfte und Restaurants geschlossen, und die Straße ist offenbar zu einem Drogenschwerpunkt mutiert. Die Restaurantszene ist zwei Straßen weiter in die Bree Street gezogen. Allerdings geht aktuell in Kapstadt das Gerücht um, dass sich offzielle Stellen in bereits weit fortgeschrittenen Gesprächen mit Investoren aus den Arabischen Emiraten befinden, die die gesamte Long Street kaufen und rekulitivieren möchten...
Den Sonnenuntergang haben wir dann wieder auf dem Signal Hill erlebt, der ja nur fünf Minuten von unserer Unterkunft entfernt liegt; vom Sonnenuntergang ging es in fünf Minuten direkt nach Camps Bay. Hier kenne ich mich inzwischen ja recht gut aus, und wir haben im Hussar Grill sehr gutes Eland-Steak gegessen.
Danach ging es dann ins Devonport House, wo ich mich wieder an den Laptop gesetzt und den heutigen Blogeintrag geschrieben habe.