Tag 24 - Mittwoch, 06. Oktober 2021: Kapstadt

So langsam scheint der Sommer in Kapstadt Einzug zu halten - in diesem Jahr laut Aussagen der "Capetonians" offenbar einen Monat zu spät. Wieder bei herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse gefrühstückt, bevor wir ausgecheckt haben und dann zur Victoria & Albert Waterfront gefahren sind.

Für heute 11:00 Uhr hatten wir (zum Glück) vor drei Wochen Tickets für die Robben Island-Tour gebucht. Damals war die V&A Waterfront fast menschenleer, seit Anfang der Woche ist Kapstadt aber voll als gäbe es kein Corona. Sind allerdings wegen der Schulferien zu bestimmt 99% Südafrikaner, ausländische Touristen sieht man immer noch kaum, und auch die Hotels, die von internationalen Gästen leben, sind relativ leer. Aber die aufgrund von Covid-19 reduzierte Kapazität der Fähren zur berühmten Gefängnisinsel sind inzwischen ausgebucht. Die Tour dauert inklusive je dreißig Minuten Überfahrt insgesamt vier Stunden, davon fährt man auf der Insel ca. eine Stunde im Bus. Dann erhält man noch eine Führung durch die Zellenblöcke und zur Zelle im B-Block, wo Nelson Mandela 18 Jahre seiner insgesamt 27 Jahre in Gefangenschaft verbrachte. Von Dezember 1964 bis 1982 "hauste" Mandela in einer 2x2 Meter großen Zelle.

Diesen Blick auf die Bergkette Kapstadts: Tafelberg - Lions Head - Signal Hill - 12 Apostel hatten die Gefangenen nicht

Die Busfahrt ist aus meiner Sicht überflüssig und nicht sonderlich interessant, die überaus interessante und emotionale Zellentour wird ohnehin zu Fuß als zweiter Teil der Gesamttour von ehemaligen Gefängnisinsassen durchgeführt. Hier bekommt man quasi aus erster Hand die abartige Philosphie des Apartheidsregimes.

Um 15:00 Uhr fuhren wir dann zu unserem letzten Check-in unserer Reise durch Südafrika - in eine Ikone der Hotellandschaft Kapstadts, das Mount Nelson, ein Belmond Hotel. Dieses historische Luxushotel, das 1918 pink gestrichen wurde als Zeichen für Frieden und das Ende des Ersten Weltkriegs liegt am Fuße des Tafelbergs in einem herrlichen Garten. Auch hier ist die Belegungsquote so niedrig, dass wir problemlos einen late check-out um 14:00 Uhr bekommen haben und so nur noch ca. 90 Minuten bis zur Abfahrt zum Flughafen überbrücken müssen.

Nicht ausgebucht - die einzigen Gäste im Pool

Am letzten Abend in Südafrika sollte es noch einmal afrikanisches Essen geben, und mit der Entscheidung, ins Marco's African Place am Rand von Bo-Kaap in der Rose Lane zu gehen, lagen wir goldrichtig. Afrikanische Spezialitäten und eine authentische Atmosphäre, wenn eine Marimba Band spielt und die Stimmung zum Kochen bringt, sorgen für einen gelungenen Abend. Eine der Spezialitäten, die pan-afrikanisch Platte mit Kudu, Strauß und Springbok schmeckt hervorragend - nur das traditionelle Nxhosa Bier Umqombothi aus Gugulethu werde ich sicher nicht noch einmal bestellen. Aber die Geschmäcker sind eben verschieden...

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